Rahmengestaltung, von dunkel nach hell von Andreas Royé
In meinem ersten Beitrag zur Rahmengestaltung berichtete ich über zwei entscheidende Probleme, deren Lösung mir nicht gelingen wollte. Das erste Problem war die fehlende Reproduzierbarkeit der Farbgestaltung, da sich das Ergebnis durch den letzten Arbeitsschritt sehr deutlich und nicht immer vorhersehbar veränderte. Das zweite Problem war die vorwiegend dunkle Farbgestaltung. Jeder einzelne Rahmen zeigte zwar eine sehr zufriedenstellende Einheit mit dem Pastellbild, aber bei einer Ausstellung, in der 13 Bilder an einer Wand ausgestellt wurden, erschreckte mich die insgesamt sehr düstere Ausstrahlung.
Eine mögliche Rahmenvariation möchte ich jetzt darstellen. Hierbei wird der Rahmen (in diesem Beispiel ein bereits fertiger, sehr dunkler Rahmen) leicht angeschliffen und es folgen drei Anstriche mit Pastellgrund von Schmincke bis zur kompletten Abdeckung. Die Farbauftragung kann dem Pastellbild durch Verwendung von Pastellkreide angepasst werden. Hierbei kann die Pastellkreide wie bei einem Pastellbild in reiner Wischtechnik oder mit Auflösung durch Alkohol und Pinselbearbeitung verteilt werden. Es folgt dann die Auftragung eines handelsüblichem Fixativ (aus Umweltgründen mit einem Fixateur aufgetragen). Die abschließende Lackierung mit Klarlack kann somit kein weiteres verwischen der Pigmente verursachen. Die durch das Fixativ entstehende Abstufung der Helligkeit und Farbbrillianz ist natürlich zu berücksichtigen und kann nicht vermieden werden. Inwiefern sich diese Veränderungen durch mehrfache Farbauftragungen mit Zwischenfixierungen verringern lassen, bedarf einer weiteren Testung.
Rahmen in Acryl-Braun mit Holzlasur Ebenholz bearbeitet
anschleifen des Rahmens
Einbringung von 4 Schrauben vor der weiteren Verarbeitung
Beginn der Grundierung mit Pastellgrund von Schmincke
fertig grundierter Bilderrahmen
erste vorsichtige Farbauftragungen mit Pastellkreide und Alkoholverwischung...
und schließlich mit Klarlack überzogen
fertig gerahmtes Bild
Die hier beschriebene Rahmengestaltung gibt nur eine weitere Möglichkeit an und läßt sich sicherlich beliebig erweitern, variieren oder als Grundidee für eine gänzlich andere Gestaltung verwenden. Zum Abschluss habe ich bei dem Bild "Herbst in Oppenheim" den anfänglichen Rahmen (Buchenholz, Acrylfarbe Beige-Braun, Holzlasur Ebenholz, wasserlöslicher Klarlack) ausgetauscht gegen einen neu angefertigten hellen Rahmen (Buchenholz, Pastellgrundierung Schmincke, Pastellkreide, hellgrau und helle Ockerfarben, Fixativ, wasserlöslicher Klarlack). Ich wünsche allen viel Spaß und vor allem Fantasie und Mut zum Experimentieren.